Freitag, 18. Januar 2008

Es geht Aufwärts

Eine Bewerbung geschrieben - kurze Zeit später ein Vorstellungsgespräch. So muss es laufen! Meine Motivation kehrt wieder zurück, auch wenn meine Energie jetzt erst einmal auf die Vorbereitung ver(sch)wendet werden muss. In unserem Telefongespräch vereinbarten wir mein Eintreffen auf die Mittagszeit, um uns dann bei einem gemeinsamen Essen kennenzulernen. Als ich nach der Notwendigkeit zur Vorstellung meiner bisherigen Arbeit fragte, war mein Gesprächspartner ganz angetan, wenngleich er selber nicht auf die Idee gekommen wäre. Ich saß am Telefon und biss mir in die Hand, um mir meine verdienten Schmerzen zuzufügen. Er war ganz begeistert von meiner Idee und sicherte mir zu, meinen Vortrag durch Anschläge an diversen schwarzen Brettern anzukündigen, so dass ich wohl in ein paar Tagen im schlimmsten Falle vor mehreren Dutzend Wissenschaftlern eines Mac-Planck-Instituts stehen und denen die alles andere als bahnbrechenden Ergebnisse meiner Diplomarbeit präsentieren werde. Ich freu mich:-(
Ein kleiner Hoffnungsschimmer war die Vorwarnung meines evtl. zukünftigen Chefs, dass an jenem Tag noch zwei andere Seminare im Haus stattfinden werden, "im Zweifelsfall halten Sie Ihren Vortrag eben vor mir alleine". Nichts täte ich lieber. Doch, halt: gar keinen Vortrag halten. Aber die Suppe habe ich mir jetzt wohl selbst eingeschenkt, dann wird sie auch ausgelöffelt. Im Prinzip ist es eine gute Chance, mich zu präsentieren und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ich halte mich selber (und das wurde mir schon von so ziemlich allen Seiten zugetragen) für rhetorisch nicht unbegabt. Mir bereitet es keinen allzugroßen Stress vor Publikum zu reden, auch nicht, wie hier, in englischer Sprache. Da gibt es ganz andere: Diverse Subjekte aus meinem alten Labor hingen vor ihren Arbeitsseminaren vor Aufregung kotzend auf dem Klo. Und diese Seminare wurden vor ca. 15 Leuten gehalten, die man alle persönlich kannte, teilweise mit ihnen die Freizeit verbrachte und von denen KEINER einem auch nur ansatzweise den Kopf abreißen würde, falls etwas nicht ganz so klappt, wie erwartet. Sogar der Chef war dermaßen gutmütig und nett; wo das Problem lag, konnte ich nie verstehen. Aber zum Glück bin ich da anders. Nun gilt es eben noch, meine Ergebnisse etwas aufzuplustern und mit einem netten theoretischen Exkurs in eine Powerpoint-Präsentation zu verpacken. Hätte ich mir alles sparen können, wenn nicht.. Moment, ich muss mich mal kurz schlagen. OK, fertig.

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